Ministerin für Bildung, Dr. Stefanie Hubig, hat festgestellt, dass eine bedarfsgerechte Planung nach wie vor nicht stattfindet. Ein erster Schritt, um die Möglichkeiten der frühen Bildung anderweitig aufzustellen und Ressourcen zu nutzen, die es schon seit vielen Jahren in Rheinland-Pfalz gibt, ist die Kindertagespflege. Im Rahmen des Fachkräftemangels gehen wir vom Landesverband die ersten Schritte im Zuge der Zusammenarbeit zwischen Kindertagespflege und Kitas und vernetzen uns, um Kitas zu unterstützen und zu stärken. Der Landesverband betont immer wieder, dass beide Betreuungssysteme miteinander arbeiten können. In unserer Meinung wurden wir am Fachtag im Oktober 2022 durch den Kitafachkräfteverband bestätigt. Zusammen könnten wir uns stärken und entlasten. Denn gerade im U3-Bereich ist die Kindertagespflege eine gute Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und bedarfsorientiert zu arbeiten. Es müsste nur der Tunnelblick abgewandelt werden und auf die bereits bestehenden Möglichkeiten, die das Land hat, geschaut werden, um gemeinsame Ansätze zu finden. Warum profitieren andere Bundesländer davon, beide Systeme zu nutzen? Weil Sie eben erkannt haben, dass Kindertagesstätten und Kindertagespflege voneinander profitieren und miteinander wachsen können. Städte und Kommunen sehen die Kindertagespflege längst als eine Alternative, jedoch werden wenige über die Kindertagespflege informiert und involviert. Den Städten und Kommunen fehlen die finanziellen Mittel, die Unterstützung und die Befürwortung des Landes. Der erste Schritt müsste Elternaufklärung und eine Werbekampagne sein, um den gleichwertigen Rechtsanspruch der Eltern zu leben. Ein nächster Schritt sollte die Unterstützung beim Aufbau von Zusammenschlüssen und Kooperationen zwischen Kita und Kindertagespflege sein. Hierzu müssten finanzielle Mittel für alle Kinder aus „beiden“ Betreuungssystemen investiert werden. Damit wird Inklusion und Chancengleichheit gewährt und alle Kinder profitieren davon. Als Folge dessen werden nicht nur neue Betreuungsplätze geschaffen, sondern auch die Fachkräfte entlastet. Doch trotz fehlender Fachkräfte wird vorrangig in den Kita-Ausbau investiert, anstatt das vorhandene Potenzial Kindertagespflege auszubauen und zu vernetzen. Wussten Sie, dass qualifizierte Kindertagespflegepersonen jährlich Fortbildungen absolvieren müssen? Laut unserer Umfrage, gerichtet an Kindertagespflegepersonen aus Rheinland-Pfalz, haben bereits jetzt schon über 60 % der befragten Kindertagespflegepersonen eine Fortbildung in dem wichtigen Bereich Sprache absolviert. Darunter sind qualifizierte Kindertagespflegepersonen sowie Kindertagespflegepersonen, die eine pädagogische Ausbildung abgeschlossen haben.
Das Land wünscht sich in jeder Einrichtung eine Sprachbeauftragte oder einen Sprachbeauftragten, also 2600 Stellen im Kitabereich.
Wir vom Landesverband fragen uns, wann man die Ressourcen endlich erkennt und nutzt. Unsere Tür steht offen, um in Gespräche zu gehen, immer mit Blick auf die uns anvertrauten Kinder und ihre Chancengleichheit auf frühe Bildung. Jeder Träger und jede pädagogische Fachkraft sollte sich ein Bild von verschiedenen Kindertagespflegestellen verschaffen, um zu sehen, wo die Kindertagespflege steht und wie sie arbeitet. 2024 heißt es „50 Jahre gut betreut in Kindertagespflege und ihrer Entwicklung“. Packen wir, das Land, der Kreis und die Kommunen, es jetzt gemeinsam an, für unsere Kinder in Rheinland-Pfalz beide Betreuungssysteme miteinander zu verbinden.