Drei Landtagsabgeordnete informieren sich bei Landesverband Kindertagespflege RLP – Unterstützung zugesagt
Die drei CDU-Landtagsabgeordneten Anette Moesta, Peter Moskopp und Marion Schneid besuchten Jutta Neideck, Vorsitzende des Landesverbands Kindertagespflege Rheinland-Pfalz, um über die Situation der Kindertagespflege zu sprechen. Denn die im Landesverband organisierten Kindertagespflegepersonen sehen sich gezwungen, eine Wunschliste an die Politik zu formulieren, um die Arbeit in hoher Qualität weiter führen zu können.
„Wie viel kostet ein Kita-Platz?“ Jutta Neideck möchte eine Gegenrechnung aufstellen, was gerade in Zeiten knapper Kassen, hoher Inflation und teurer Personalgewinnungskampagnen von besonderem Interesse sein dürfte. An diese Zahlen komme man weder als Verein noch als Privatperson, weiß sie. „Das ist auch für uns interessant.“ Die Abgeordneten versprachen Unterstützung und wollen eine Kleine Anfrage im Parlament stellen. Auch für einen deutschlandweiten Ländervergleich sind solche Zahlen interessant.
Peter Moskopp fragte Jutta Neideck, wie sich Kindertagespflegepersonen im Vergleich zu Kindertagesstätten behandelt sehen. „Wir werden oft als Reserve gehalten, wenn keine Kita-Plätze verfügbar sind“, musste die Vorsitzende des Landesverbands antworten. Und das, obwohl der Bund doch Kindertagespflegestellen als Alternative sehen will, unterstrich Marion Schneid.
Eltern sollten besser über Betreuungsmöglichkeiten aufgeklärt werden
Jutta Neideck sieht ein Problem in der mangelnden Aufklärung von Eltern. Eine solche müsste bereits sehr früh ansetzen – daher ist der Landesverband in Kontakt mit verschiedene Verbänden getreten, um früh über die Möglichkeiten zur Kinderbetreuung aufzuklären. Viele wissen z.B. nicht, dass Kindertagespflegepersonen geschult sind und stetig Fortbildungen absolvieren. Die vorgehaltenen Räume für eine Kindertagespflegestelle vom öffentlichen Jugendhilfeträger (Jugendamt) regelmäßig geprüft werden. Ein Drittel der Kindertagespflegepersonen sind zudem Fachkräfte aus Kindertagesstätten und Kindergärten. Studien belegen, dass Kinder bis zum Alter von drei Jahren in der Kindertagespflege gleichwertig aufgehoben sind als in einer Kita.
Land sollte Personalkosten zahlen
Anette Moesta weiß, dass es in Rheinland-Pfalz keine Unterstützung vom Land gibt. Zuletzt wurde darüber berichtet, dass das Land Rheinland-Pfalz keine Personalkostenerstattung bei Kindertagespflege zahlt – darauf bleiben die Kommunen sitzen. Ein Kommunalpolitiker wurde in diesem Zusammenhang in einer Zeitung zitiert, dies sei mit Blick auf die gesetzlich benannten Systeme die Gleichstellung der beiden Betreuungsarten eine nicht nachvollziehbare Entscheidung. Während von den Kommunen in Kitas die Sachkosten gefördert werden, fördert das Land – eigentlich – die Personalkosten.
Jutta Neideck fürchtet, dass viele der Kindertagespflegepersonen in der Altersarmut landen werden, wenn sich nicht bald etwas tut. Unstrittig sollte jedoch sein, dass Kindertagespflegestellen gebraucht werden. Eine Unterstützung sei daher nötig. „Wünschenswert wäre ein Start-Set für die Ausstattung einer Kindertagspflegestelle.“ Die Entlohnung sollte stetig an die Inflation angepasst werden, was über die Kommunen nicht einheitlich geschehe. Das Wunsch- und Wahlrecht sollte auch die Kindertagespflege einschließen. Letztlich wünscht sich der Landesverband eine feste Integration in die Bedarfsplanung.
Ergänzung zu Kitas, nicht Konkurrenz
„Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zu Kitas, sondern als Ergänzung“, unterstreicht Jutta Neideck. Daher wünscht sie sich eine bessere Kooperation mit Kindertagesstätten. Um eine gewisse Scheu abzubauen, sollte die Kommunikation untereinander aufgenommen, bzw. ausgebaut werden.
Marion Schneid kennt die Wichtigkeit von Netzwerken. Die Landtagesabgeordneten wollen beim Netzwerkausbau behilflich sein. Dazu könnte eine Veranstaltung in Mainz sehr nützlich sein. Auf diese Weise kann auch die Möglichkeit für eine Werbemaßnahme des Landesverbands Kindertagespflege RLP eruiert werden, für die derzeit das Geld fehlt.
„Für unsere Anliegen benötigen wir Unterstützung aus dem Landtag“, sagt Jutta Neideck. „Daher bin ich froh und dankbar über die Initiative von Anette Moesta, Marion Schneid und Peter Moskopp.“