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Bildungsauftrag „Sprache“ in der Kindertagespflege

Bildung und Sprachentwicklung in der Kindertagespflege- täglich und nachhaltig im Alltag

Sprachförderung ist aktuell in aller Munde, sie ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Bildungspläne für Kitas, auch in dem Qualifizierungskurs der Kindertagespflege, den Weiterbildungen und im Kindertagespflegealltag wird dieser Bildungsauftrag nicht nur erfüllt, nein, er wird dort gelebt und ausgeführt! Denn der Bildungsauftrag für Kindertagespflegepersonen ist im Sozialgesetzbuch – Achtes Buch (SGB VIII) Kinder- und Jugendhilfe, § 22 Grundsätze der Förderung zu finden. Dieser lautet:

(3) Der Förderungsauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Er schließt die Vermittlung orientierender Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und Entwicklungsstand, den sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und seine ethnische Herkunft berücksichtigen.

Wir als Landesverband Kindertagespflege in Rheinland-Pfalz haben uns zum Thema Sprache auch Gedanken gemacht und fragen uns: „Ist dieser bei uns ein anderer, wie ihn die Kitas haben?

Kinder lernen viel, in jedem Moment ihres Lebens. Sie erforschen die Welt. Das bedeutet, sie lernen viel über sich selbst, wie sie mit anderen zusammenleben und kommunizieren, sie erfahren, wie Dinge, Sachen und Materialien beschaffen sind und wie sie sich Möglichkeiten verschaffen können, noch weitere Erfahrungen zu machen.

Wenn die Kinder in der Kindertagespflege aufgenommen werden, sind sie meistens knapp zwischen einem Jahr und drei Jahren alt und der Sprachentwicklungsprozess ist im vollen Gange. Vom Lallen in Silben, zu Lauten und den ersten Worten, werden die Kinder bis hin zu den Grundstrukturen der Muttersprache, von Kindertagespflegepersonen als sprachliches Vorbild begleitet und gefördert.

In der familienähnlichen Betreuungssituation, wie sie typisch für Kindertagespflege ist, hat die Alltagsbildung eine besondere Bedeutung. Die Kinder lernen hier miteinander, voneinander und profitieren von ganz alltäglichen Lernsituationen. Diese sind wesentlich, weil sie die Basis für weiteres, auch schulisches Lernen, sind. Ohne beispielsweise Sprechen, Laufen, selbstständiges Essen oder „miteinander in Kontakt kommen“ zu lernen, wird auch Lesen, Schreiben, Rechnen und Sozialverhalten in der Schule schwerer. Die Kindertagespflege bietet viele Möglichkeiten den Bildungsauftrag „Sprache“ in der Kindertagespflege zu integrieren. Morgenkreise, Fingerspiele, Bilderbuch betrachten, Kamishibai vorlesen, ein Bilinguales Konzept, Aktives Zuhören und Dialoge ermöglichen, sind nur einige Beispiele der täglichen Arbeit in einer Kindertagespflegestelle. Der Wunsch der Landesregierung auf die alltagsintegrierte Sprachförderung, erfüllen wir schon immer. Die Qualität diesbezüglich ist nicht von der Hand zu weisen und dennoch wird die Kindertagespflege nicht als gleichrangiges Betreuungssystem neben den Kitas anerkannt.

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